Osteopathie ist eine eigenständige medizinische Fachrichtung
Die Osteopathie erweitert das etablierte Medizinsystem
Die Osteopathie erweitert das etablierte Medizinsystem im Kontext einer ganzheitlichen, integrierten, evidenzbasierten und patientenzentrierten medizinischen Versorgung.
Die Osteopathische Medizin sieht den Menschen als Einheit aus Körper, Geist und Seele. Krankheit ist aus Sicht der Osteopathen die Folge einer Dysbalance des biologischen Systems.
Alle Bestandteile dieses Systems stehen in gegenseitiger Abhängigkeit und sind durch Bindegewebe, die Faszien, miteinander verbunden. Hierdurch wird nachvollziehbar, warum die Ursache für Beschwerden häufig in einem anderen Körperteil sitzt als der Schmerz.
Alle Abläufe innerhalb des Systems funktionieren nur mit Bewegung. Dies gilt nicht nur für den Bewegungsapparat, sondern auch für die Organe, die Zellen und alle Körperflüssigkeiten. Wird Bewegung an einer Stelle blockiert, entsteht durch diese Funktionsstörung Krankheit. Ziel der osteopathischen Behandlung ist die Lokalisierung und Behebung der Bewegungsstörung. So wird die Balance im System wiederhergestellt und mithilfe der Selbstheilungskräfte Gesundheit ermöglicht. Untersuchung und Behandlung erfolgen mit den Händen.
Durch die Beseitigung von Funktionsstörungen unterstützt die Osteopathie die Fähigkeit des Körpers zur Wiederherstellung der Gesundheit durch Anregung der körpereigenen Selbstheilungskräfte (Salutogenese). Im Fokus der osteopathischen Behandlung steht daher immer die Gesundheit des Patienten, nicht die rein symptomatische Behandlung der Krankheit.
Zur Anwendung kommen osteopathische, medizinische und wissenschaftliche Erkenntnisse.
Osteopathie ist ein wichtiger Faktor der integrierten medizinischen Versorgung zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit
Die Osteopathie ist eine wissenschaftlich fundierte Ergänzung der etablierten Medizin und hervorragend geeignet zur Zusammenarbeit mit Spezialisten anderer medizinischer Fachrichtungen. Parallel zur erforderlichen konventionellen medizinischen Behandlung von Notfällen und akuten körperlichen oder seelischen Erkrankungen unterstützt die Osteopathie den Heilungsprozess.
Osteopathische Medizin eignet sich auch als Präventivmaßnahme, da man mit ihrer Hilfe Strukturveränderungen erkennen kann, bevor sie zu Beschwerden führen und mit den Mitteln der konventionellen Medizin darstellbar sind.
Osteopathie wird von osteopathischen Ärzten und nichtärztlichen Osteopathen ausgeübt. Sie basiert auf der im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt Dr. A.T. Still entwickelten Philosophie und Praxis der Osteopathie . Das wissenschaftliche Konzept wird auf der Basis aktueller Erkenntnisse kontinuierlich weiterentwickelt.
Die Osteopathie im deutschen Gesundheitssystem
In den USA ist die Osteopathie als eigener Studiengang Osteopathische Medizin der Humanmedizin gleichgestellt. Absolventen dieser akademischen Ausbildung tragen dort den Titel „Doctor of Osteopathy“ (D.O.). Ähnliches gilt auch für einige andere Länder, wie z. B. England, Schweiz oder Australien,
In Deutschland ist das Berufsbild Osteopath noch nicht geschützt. Aus- und Weiterbildung sind noch nicht geregelt. Jeder Patient sollte sich daher genau darüber informieren, ob die Ausbildung seines Osteopathen den EROP-Kriterien entspricht.
Juristisch gehört die Osteopathie in Deutschland zur Heilkunde und darf daher nur von Ärzten oder Heilpraktikern ausgeübt werden. Physiotherapeuten dürfen Osteopathie nicht ausüben.